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Gedenken an Mozart

Das Gedenken an Wolfgang A. Mozart wird heute weltweit durch Biographien, Radio- und Fernsehsendungen und insbesondere durch Aufführungen seiner Kompositionen in den Opernhäusern und Konzertsälen überall auf der Welt aufrechterhalten. Die Republik Österreich hat Mozart mehrfach auf Münzen oder Banknoten verewigt. Die Bundesrepublik Deutschland hat zu Ehren seines 250. Geburtstages im Jahr 2006 eine 10 Euro Silbermünze mit dem Abbild von Wolfgang A. Mozart herausgebracht. Damit soll, so die offizielle Begründung, die Persönlichkeit des Komponisten als großes Ereignis „aus der deutschen Kultur und Geschichte” für die Nachwelt erhalten bleiben. Daneben gibt es etliche Merchandising-Artikel (z. B. Mozartkugeln). Mozarts Name bedeutet für Orte aus seiner Biographie einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor im Bereich internationaler Städtetourismus. Eine besondere Rolle kommt seiner Geburtsstadt Salzburg, Wien (große Mozart-Statue) als seinem langjährigen Wohnort und Geburtsort seiner Mutter und außerdem der Stadt Augsburg als Geburtsstadt seines berühmten Vaters Leopold Mozart zu. Prag war ein von Mozart geschätzter Aufführungsort. Daher genießt er auch hier große Popularität. In mehreren Städten gibt es Mozart-Gedenkstätten, die sich der Erinnerung an den Komponisten in besonderer Weise annehmen. Zu nennen sind:


Salzburg

Im Geburtshaus Wolfgang Amadeus Mozarts in Salzburg richtete die einstige Internationale Mozart-Stiftung (die von 1870 bis 1879 existierte) ein Museum ein. Ein weiteres Mozart-Museum befindet sich in Mozarts späterem Wohnhaus am Makartplatz, dem sog. Tanzmeisterhaus. 2006 wurden die Räume durch den Regisseur und Designer Robert Wilson neu gestaltet. Die Salzburger Kunstuniversität „Mozarteum“ ist ebenfalls nach dem berühmten Komponisten benannt. Das Mozartdenkmal auf dem Mozartplatz ist in Blickrichtung Alte Residenz und Dom ausgerichtet und wurde 1842 enthüllt. Die am Ursulinenplatz in unmittelbarer Nähe zur Markuskirche gelegene, neue Mozartskulptur von Markus Lüpertz hat in Salzburg heftige Kontroversen ausgelöst. Eine weitere Mozartstatue befindet sich auf dem Kapuzinerberg.

In Salzburg hat die Internationale Stiftung Mozarteum ihren Sitz. Sie wurde 1880 von Salzburger Bürgern gegründet und ist aus dem 1841 entstandenen „Dom-Musik-Verein und Mozarteum“ hervorgegangen. Die Autographensammlung der Stiftung enthält rund 190 Originalbriefe Mozarts, die „Bibliotheca Mozartiana“ ist mit rund 35.000 Titeln die umfangreichste einschlägige Bibliothek der Welt. Die Stiftung besitzt zudem reiches Bildmaterial, darunter mehrere authentische Mozart-Porträts. Die Ton- und Filmsammlung verfügt über rund 18.000 Audiotitel (darunter sonst nicht zugängliche Mitschnitte von Mozart-Aufführungen) und etwa 1800 Videoproduktionen (Spielfilme, TV-Produktionen, Opernaufzeichnungen, Dokumentarfilme). Die Stiftung verwaltet auch die beiden Salzburger Mozart-Museen. In der Satzung der Stiftung verankert ist das 1931 gegründete Zentralinstitut für Mozart-Forschung, das heute unter dem Namen „Akademie für Mozart-Forschung“ firmiert. Sie veranstaltet in regelmäßigen Abständen wissenschaftliche Tagungen, über die im „Mozart-Jahrbuch“ berichtet wird. Sämtliche Bereiche der Mozart-Forschung werden hierbei berücksichtigt, zentral jedoch ist seit 1954 die Herausgabe der „Neuen Mozart-Ausgabe“, der historisch-kritischen Edition von Mozarts Werken, die bis 2007 abgeschlossen sein wird. Alljährlich im Januar veranstaltet die Stiftung seit 1956 die „Mozartwoche“, bei der renommierte Orchester (etwa die Wiener Philharmoniker oder das Mahler Chamber Orchestra) und Interpreten (Nikolaus Harnoncourt, Riccardo Muti u. a.) Mozarts Werke aufführen.

Wien

In Wien ist eine der Wohnungen Mozarts erhalten – allerdings ohne Möbel, die nicht erhalten geblieben sind – und wurde in ein Museum umgewandelt: Domgasse 5, gleich hinter dem Stephansdom. Die Gedenkstätte wurde um zwei Stockwerke erweitert und im Jänner 2006 als Mozarthaus Vienna wiedereröffnet. Mozarts Leben und seine Zeit werden dem Besucher durch teils aufwendige multimediale Präsentationen erläutert. An zahlreichen anderen Häusern, in denen Mozart lebte oder auftrat, sind Gedenktafeln angebracht.

Augsburg

Im Mozarthaus in der nördlichen Altstadt von Augsburg befindet sich eine Gedenkstätte zur Geschichte der Familie Mozart. In diesem Haus wurde sein Vater Leopold geboren. Eine Gedenktafel am Haus der Augsburger Fuggerei (Mittelgasse 14) erinnert zudem an seinen Urgroßvater, den Maurermeister Franz Mozart (1649–1694), der hier wohnte und starb.

Die Deutsche Mozart Gesellschaft (DMG) mit Sitz in Augsburg widmet sich der praktischen und wissenschaftlichen Pflege des Werkes von Wolfgang Amadé Mozart, der Erforschung des Lebens und Schaffens des Meisters und seiner Familie und der Erhaltung und Förderung der Mozart-Gedenkstätten in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere des Geburtshauses von Leopold Mozart in Augsburg.

Mannheim

Vielfach gedacht wird Mozarts auch in Mannheim, wo er nicht nur bei vier Aufenthalten 176 Tage seines Lebens verbracht, sondern auch eine Reihe bedeutender Werke komponiert, 1790 eine Aufführung des Figaro dirigiert und sich in Aloysia Weber verliebt sowie deren Schwester Constanze, seine spätere Frau, kennengelernt hat. Gedenktafeln befinden sich an zahlreichen Wohn- und Wirkungsstätten des Komponisten, so etwa am Schloss, an der Jesuitenkirche oder am Palais Bretzenheim.

Prag

Im Prager Stadtteil Smichov [orig.: Smíchov] wurde 1956 in der so genannten Villa Bertramka ein Mozartmuseum eingerichtet. Zu Mozarts Lebzeiten lag das Gebäude jenseits der Stadtmauer und diente dem Komponisten Franz Xaver Duschek (dessen Frau, die Sängerin Josepha Duschek, war Enkelin des Salzburger Bürgermeisters und Textdichters Mozarts Ignatz Anton von Weiser) als Landgut. Mozart wohnte hier im Oktober 1787 (Vollendung und Uraufführung des Don Giovanni) und von Ende August bis Anfang September 1791 (Einstudierung und Uraufführung von La clemenza di Tito).